Befehl: blocek

  Blocek ist ein Texteditor für DOS mit mehreren einzigartigen Funkti-
  onen. Im Gegensatz zu den meisten DOS-Editoren arbeitet er im Grafik-
  modus, was viele Vorteile bringt. Erstens ist er nicht wie Texteditoren
  auf die 256 Zeichen des ASCII-Zeichensatzes beschränkt. Blocek kann mit
  Unicode-Dateien arbeiten und 65.536 Zeichen der mehrsprachigen Basis-
  ebene nutzen, was für fast alle gängigen Sprachen ausreichend ist.
  Darüber hinaus bietet er die Möglichkeit, im Nicht-Unicode-Modus zu ar-
  beiten und dabei die alten DOS-Schriftarten aus Datendateien oder die
  Hardware-Schriftart der VGA-Grafikkarte zu verwenden, und dadurch die
  traditionellen Texteditoren effektiv zu emulieren.
  Blocek ist außerdem ein Bildbetrachter, der Vektordateien im BMP-,
  PCX-, PNG-, JPG- und WMF-Format anzeigt. In JPG-Dateien können EXIF-
  Tags angezeigt und die gespeicherten Informationen in ein Textfenster
  kopiert werden.
  Blocek kann mehrere Dateien gleichzeitig öffnen, anzeigen und bear-
  beiten und sehr große Dateien mit sehr langen Zeilen verarbeiten. Es
  werden hauptsächlich proportionale Schriftarten verwendet, aber auch
  unproportionale Schriftarten sind verfügbar. Weitere interessante Fea-
  tures sind der erweiterte Zeilenumbruch in Textdateien, die Möglich-
  keit, die Sprache der Benutzeroberfläche zu ändern (derzeit sind Tsche-
  chisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch und Türkisch verfüg-
  bar) und vieles mehr. Die Homepage von Blocek ist:
  http://www.laaca.borec.cz/blocek

SCHRIFTARTEN UND TASTATUREN:

  Da Blocek ein DOS-Editor ist, versucht er, so weit wie möglich mit den
  DOS-Systemeinstellungen und der DOS-Umgebung zusammenzuarbeiten.
  Standardmäßig (kann geändert werden) lädt er den aktuellen DOS-Zeichen-
  satz und verwendet den DOS-Tastaturtreiber sowie einige Tricks zur Ver-
  wendung des DOS-Tastaturtreibers nach dem Wechsel in den Unicode-Modus.
  Neben dem standardmäßigen DOS-Tastaturtreiber kann Blocek jedoch auch
  eigene Tastaturtreiber verwenden.
  Sie können diese jederzeit ändern, indem Sie auf die Sprachauswahl in
  der oberen rechten Bildschirmecke klicken (oder Alt+L SHIFT drücken).
  Beispiel: Sie haben DOS auf die mitteleuropäische Codepage und den DOS-
  Tastaturtreiber auf Polnisch eingestellt, möchten aber russischen Text
  schreiben.
  Mit Blocek stellen Sie einfach die Tastatursprache auf Russisch ein und
  wechseln entweder die Schriftart zu kyrillischem Nicht-Unicode oder
  konvertieren das Dokument in Unicode, wodurch Ihnen alle Unicode-
  Zeichen in der mehrsprachigen Basisebene zur Verfügung stehen.
  Die Standardschriftarten für den Unicode- und Nicht-Unicode-Modus
  können in der Konfigurationsdatei BLOCEK.CFG geändert werden. Für den
  Unicode-Modus können Sie die mitgelieferten Schriftarten mit der Endung
  UFN (liegen im Unterverzeichnis FONTY) verwenden. Die Standarddatei ist
  die Datei UNISMALL.UFN, die recht vollständig ist. Sie können aber auch
  andere UFN-Schriftarten verwenden, die derzeit jedoch deutlich weniger
  Zeichen enthalten.
  Für Nicht-Unicode verwenden Sie die Schriftarten mit den Endungen CH
  oder FN, die die Codepage-abhängigen Zeichensätze mit 256 Zeichen defi-
  nieren. Oder Sie verwenden die aktuell geladenen VGA-Schriftarten von
  DOS.

EINSCHRÄNKUNGEN DER UNICODE-UNTERSTÜTZUNG:

  Blocek unterstützt nur die sogenannte Basic Multilingual Plane (mehr-
  sprachige Basisebene - BMP) des Unicode-Standards. Es deckt jedoch
  praktisch alle gängigen Sprachen ab, mit Ausnahme einiger weniger
  gebräuchlicher ostasiatischer Glyphen. Emoji-Bilder werden derzeit
  nicht unterstützt.
  Die Kombination diakritischer Zeichen wird derzeit ebenfalls nicht un-
  terstützt, was jedoch kein großes Problem darstellt, da Unicode-Datei-
  en üblicherweise eingebettete diakritische Zeichen verwenden. Die ein-
  zige Ausnahme, die wirklich fehlt, sind die hervorgehobenen kyrilli-
  schen Zeichen (die jedoch ohnehin sehr selten verwendet werden). Alle
  relevanten Standards für die Unicode-Kodierung werden unterstützt:
  UTF-8, UTF-16 LE und UTF-16 BE. Auch die HTML-Unicode-Darstellung,
  beispielsweise "č" für "c mit Caron", wird unterstützt.

BLOCKOPERATIONEN UND ZWISCHENABLAGEN:

  Die Blockoperationen wurden in Version 1.7 überarbeitet. Textblöcke
  können nun nicht nur im bearbeiteten Text, sondern auch in einzeiligen
  Eingabefeldern oder in den meisten Texten direkt in der Benutzerober-
  fläche, z. B. in Informationsfenstern, ausgewählt werden.
  Die Blockauswahl erfolgt auf drei Arten:
  1. Über die Tastatur. Die Tastaturkürzel finden Sie unten.
  2. Durch Ziehen der Maus bei gedrückter linker Maustaste.
  3. Gehen Sie zu einer Textstelle und drücken Sie Umschalt+linke Maus-
     taste (LMB). Gehen Sie dann zur anderen Stelle und drücken Sie er-
     neut Umschalt+LMB. Der Bereich zwischen diesen beiden Stellen wird
     als Block ausgewählt. (Dieser Mechanismus funktioniert nur im bear-
     beiteten Text.)

  Sie können mit den ausgewählten Blöcken folgendes tun:
  - Löschen (STRG+Entf).
  - Sie als Rahmen für viele Such- oder Konvertierungsvorgänge verwenden.
  - In die Zwischenablage kopieren und anschließend einfügen.
  Die meisten Editoren verwenden nur eine Zwischenablage. Blocek verfügt
  über sieben unabhängige Zwischenablagen. Zum Kopieren in die Zwischen-
  ablage drücken Sie Strg+Zifferntasten 1–7 (inspiriert vom Spiel Command
  and Conquer). Der Block wird dann in die Zwischenablage 1–7 kopiert.
  Die obere Zeile zeigt an, welche Zwischenablagen im Menü verwendet wer-
  den. Mit Alt+Zifferntasten 1–7 können Sie die definierte Zwischenab-
  lage an der Cursorposition einfügen. Alternativ können Sie im Menü auf
  die Zwischenablage-Indikatoren klicken. Diese Variante funktioniert
  jedoch nur beim Bearbeiten von Text – nicht in den Informationsfen-
  stern.

BILDBETRACHTER:

  Blocek ist nicht nur ein Texteditor, sondern auch ein Bildbetrachter.
  Es ist möglich, mehrere Texteditor- und Bildfenster gleichzeitig zu
  öffnen und fließend zwischen ihnen zu wechseln. Es gibt jedoch eine
  Einschränkung: Blocek läuft mit 16-Bit-Farben, die meisten Bilder ver-
  wenden heutzutage jedoch 24-Bit-Farben. Daher ist die Farbqualität im
  Betrachter etwas reduziert. Bitte beachten Sie auch, dass Blocek die
  Bilder nur anzeigen, aber nicht bearbeiten kann.
  Blocek kann folgende Bildformate Blocek laden:
  BMP, PCX, GIF, PNG, JPG – auch mit EXIF-Tags. Blocek kann EXIF-Tags
  anzeigen und die Informationen in die Zwischenablage und in den bear-
  beiteten Text kopieren (ich kenne kein anderes DOS-Programm, das EXIF-
  Informationen unterstützt).
  WMF – ein immer noch verwendetes, aber leicht veraltetes Vektorformat.

KONFIGURATION:

  Blocek lädt seine Konfiguration aus zwei Dateien: DEFAULT.CFG und
  BLOCEK.CFG. DEFAULT.CFG ist die "Werkseinstellung" und sollte nicht
  verändert werden. BLOCEK.CFG ist die Benutzereinstellung, die höhere
  Priorität als die Standardeinstellung hat. Anders ausgedrückt: Wird
  eine Variable in beiden Dateien gefunden, wird die Variante aus
  BLOCEK.CFG verwendet.
  Im Distributionsarchiv ist nur DEFAULT.CFG enthalten – eine neue Ver-
  sion kann Ihre bevorzugte Einstellung daher nicht ändern. Wenn Blocek
  zum ersten Mal installiert wird und noch keine BLOCEK.CFG vorhanden
  ist, wird diese aus DEFAULT.CFG erstellt. Falls ich in Zukunft eine
  neue Variable zu DEFAULT.CFG hinzufüge, erkennt Blocek diese und ko-
  piert sie in BLOCEK.CFG.

LOKALISIERUNG UND ERWEITERBARKEIT:

  Alle Texte in Blocek werden aus Dateien im Unterverzeichnis TRANSLAT
  geladen und tragen die Namen BLOCEK1.xx und BLOCEK2.xx (wobei "xx" die
  Sprachkennung ist). Es ermöglicht es, Blocek in verschiedenen Sprachen
  zu verwenden. Es werden Tschechisch, Englisch, Französisch, Deutsch,
  Russisch und Türkisch unterstützt. Blocek ist Open Source, Sie können
  also gerne eigene Übersetzungen erstellen. Früher gab es eine ungari-
  sche Übersetzung, die jedoch nicht vollständig mit der aktuellen Ver-
  sion kompatibel ist. Die Übersetzungsanweisungen finden Sie in der
  Datei \TRANSLAT\TRANSLAT.TXT. Weitere Lokalisierungsfunktionen sind die
  benutzerdefinierten Tastaturlayouts und die Unicode- und Nicht-Unicode
  -Konvertierungsfilter. Alle diese Dateien befinden sich im Unterver-
  zeichnis KEY_TBL. Sie können gerne eigene Tastaturlayouts erstellen.
  Erstellen Sie dazu eine neue .KBT-Datei und speichern Sie diese im Un-
  terverzeichnis KEY_TBL.
  Sie können auch eigene ASCII-Unicode-Konvertierungsfilter im .TBL-
  Format erstellen. Sie sind bereits für viele Sprachen vorbereitet,
  benötigen aber möglicherweise noch einen Filter zwischen Unicode und
  einem alternativen Nicht-Microsoft-Standard für erweitertes ASCII. Die
  Beschreibung des .TBL-Formats und ein kleines Konvertierungsprogramm
  finden Sie im Unterverzeichnis KEY_TBL.
  Darüber hinaus können Sie Dateien mit der Erweiterung A8T definieren,
  um alternative ASCII-Kodierungen in einer Sprache zu gruppieren.
  Tschechisch verwendet beispielsweise die Codepages 852 (MS-DOS), 1250
  (Windows), ISO-8859-2 (Unix) und 895 (Kamenicti-Standard für DOS). A8T
  kann diese Kodierungen zusammengruppieren, um die Konvertierungen zwi-
  schen ihnen zu vereinfachen.

TECHNISCHE INFORMATIONEN:

  Die Mindesthardware für Blocek ist:
  Pentium 100 MHz, 16 MB RAM, Grafikkarte mit 1 MB VRAM, kompatibel mit
  VESA VBE 1.2 und mindestens 800 x 600 Pixeln (16 Bit), Maus, DOS 5.0
  oder gleichwertig.
  Blocek benötigt den 386er-Befehlssatz, unterstützt aber MMX-Erweite-
  rungen, sofern verfügbar. Die 686er-Befehle werden in den offiziellen
  Builds nicht verwendet.
  Blocek benötigt den DPMI-Server für die Verwaltung des erweiterten
  Speichers. In Rayers Modifikation ist ein CWSDPMI r7-Server enthalten
  (der VCPI deaktiviert), Sie können aber auch jeden anderen DPMI-Server
  verwenden (offizieller CWSDPMI, HDPMI32 usw.). Sie sollten jedoch einen
  mit Disk-Swapping bevorzugen.
  Blocek kann, sofern verfügbar, die Dienste für lange Dateinamen nutzen,
  (z. B. unter Windows 95 oder mit einem geeigneten DOS-Treiber). Dieses
  Programm wurde in Freepascal (http://www.freepascal.org), aktueller
  Version 3.0.4, für GO32V2 (DOS) geschrieben und kompiliert.

TASTATURSTEUERUNG:

  F10                – Hauptmenü öffnen
  F1                 – Neue Datei erstellen
  F2                 – Datei speichern
  F3                 – Datei laden
  Alt+F3             – Datei schließen
  Alt+F1             – Diese Datei (INFO.TXT) laden
  Strg+F             – Suchen
  Strg+S             – Erneut suchen
  Strg+H             – Ersetzen
  Strg+A             – Alle Dokumente zum Blockieren auswählen
  Strg+Q             – Variante für zuletzt geschriebenes Zeichen
                       (z. B. a-á-ą-...) anbieten
  Strg+K             – Zeichenkonvertierungsfunktionen
  LShift+Alt         – Tastaturlayout ändern
  Strg+Alt+Auf       – Die zu blockierende Zeile auswählen
  Strg+Alt+Ab        – Zu blockierendes Wort am Cursor
  Strg+Alt+Links     – Alle Zeichen vom Cursor nach links werden
                       blockiert
  Strg+Alt+Rechts    – Alle Zeichen vom Cursor nach rechts werden
                       blockiert
  *Pfeile            – Cursor bewegen
  *Strg+Bild-Auf     – Zur ersten Zeile der Datei springen
  *Strg+Pos1         – Dito
  *Strg+Bild-Ab      – Zur letzten Zeile der Datei springen
  *Strg+Ende         – Dito
  *Strg+Pfeil rechts – Ein Wort nach rechts bewegen
  *Strg+Pfeil links  – Ein Wort nach links bewegen
    Diese Funktionstasten (gekennzeichnet mit dem Zeichen "*") können
    mit der Umschalttaste kombiniert werden. In diesem Fall wird zu-
    sammen mit der Cursorbewegung auch der ausgewählte Textblock er-
    stellt oder aktualisiert.
  Strg+Leertaste     – Ausgewählten Block löschen
  Strg+[1-7]         – Ausgewählten Textblock in die Zwischenablage
                       Nr. 1-7 kopieren
  Alt+[1-7]          – Text aus der Zwischenablage Nr. 1-7 an die Cur-
                       sorposition einfügen
  Strg+Plus und Strg+Minus (auf dem Ziffernblock)
                     – Schnelles Vor- und Zurückblättern geöffneter
                       Dateien
  ESC                – Beenden

MAUSSTEUERUNG:

  (a) Im Dokumentfenster:
    Linke Maustaste (LMB) – Bewegt den Cursor an die ausgewählte
      Stelle im Text.
    Linke Maustaste + Umschalttaste – Anfang und Ende des Textblocks
      auswählen.
    Linke Maustaste drücken und ziehen – Interaktive Auswahl des
      Textblocks.
    Rechte Maustaste (RMB) – Zeigt Informationen und optional ein
      Konvertierungsmenü für das angeklickte Zeichen an.
  (b) Im Fenster mit den Karten geöffneter Dateien:
    Linke Maustaste – Wechselt das Hauptfenster zur angegebenen Datei.
    Rechte Maustaste – Verschiedene Aktionen mit der angegebenen Datei
      (Schließen, Alle außer dieser schließen, Vollständigen Dateipfad
      anzeigen).
  (c) In den Zwischenablageanzeigen:
    Klick mit Maustaste – Menü für Operationen mit der Zwischenablage.
  (d) Alle anderen Schaltflächen und GUI-Elemente verwenden derzeit nur
      die linke Maustaste. 
      Die rechte Maustaste wird derzeit nicht verwendet.
  (e) Wie oben beschrieben, können die Fenster seit Version 1.7 durch
      Ziehen der Titelleiste mit der Maus verschoben werden.

  Copyright © 2023 Ladislav Lacina, Hilfeversion 2023
  und 2025 von W. Spiegl.

  Diese Datei ist abgeleitet vom FreeDOS Spezifikationen-HOWTO.
  Vgl. auch die Datei H2Cpying bezüglich der Kopierbedingungen.