Netzwerken unter FreeDOS - mTCP

mTCP:

  2009 schrieb Michael B. Brutman (vgl.: http://www.brutman.com/ (*01)),
  ein Programmierer und DOS Enthusiast, einen neuen TCP/IP Kernel für
  DOS, genannt: "mTCP" (vgl.: http://www.brutman.com/mTCP/ (*02)). Er
  testete diesen Kernel auf einem PCjr (vgl.: http://en.wikipedia.org/
  wiki/IBM_PCjr (*03)) aus dem Jahr 1983. Laut seiner Webseite möchte
  er einen modernen TCP/IP Kernel erstellen, der eine kleine Größe hat
  und eine hohe Leistung bietet. Das Programm arbeitet bereits sehr gut,
  es wird regelmäßig aktualisiert.

Lizenz:

  mTCP ist Freie Software. Am 27. Mai 2011 veröffentlichte Michael
  Brutmann es unter den Bedingungen von GPL Version 3. Der Quellcode
  ist erhältlich unter http://www.brutman.com/mTCP/mTCP.html (*04).

Anwendungen:

  Wie WatTCP ist mTCP eine Library (Bibliothek) die mit dem Anwendungs-
  code verlinkt ist, d.h. sie ist in die Anwendungen eingebaut. Im Sommer
  2010 waren die folgenden Anwendungen auf seiner Webseite erhältlich:
    * dhcp.exe    -- ein DHCP Client
    * ftpsrv.exe  -- ein FTP Server
    * dnstest.exe -- ein DNS Resolver
    * ftp.exe     -- ein FTP Client
    * ircjr.exe   -- ein IRC Client
    * nc.exe      -- ein Netcat Utility
    * telnet.exe  -- Telnet
    * sntp.exe    -- ein NTP (Netzwerk Zeit Protokoll) Client
    * ping.exe    -- Ping Utility

Konfiguration:

  mTCP verwendet Pakettreiber. Es benötigt eine Konfigurationsdatei an
  einer Stelle, die in einer Umgebungsvariablen steht, z.B.:
    set MTCPCFG=c:\mtcp\tcp.cfg
  Die Konfigurationsdatei sieht wie folgt aus:
    --- TCP.CFG ---
    PACKETINT 0x60
    IPADDR 192.168.1.50
    NETMASK 255.255.255.0
    GATEWAY 192.168.1.1
    NAMESERVER 192.168.1.1
    MTU 1500
  Wenn Sie in Ihrem Netzwerk einen DHCP Server laufen haben, müssen Sie
  die statische Adressen nicht auflisten. Stattdessen müssen Sie nur
  den Vektor des Pakettreibers und den Namen der Maschine in der TCP.CFG
  definieren:
    --- TCP.CFG ---
    PACKETINT 0x60
    HOSTNAME  PCjr
  Danach starten sie DHCP.EXE. Das Programm wird die Konfigurationsdatei
  mit all den Informationen, die es vom Server bekommt, aktualisieren.

Performance:

  Bei einem ersten Test war die FTP Anwendung von mTCP schneller als alle
  anderen getesteten Programme. Tatsächlich lud es eine Binärdatei
  siebenmal schneller herunter als Arachne und zehnmal schneller als NCSA
  Telnet!
  Der Testcomputer war ein Compaq Contura Aero 486SL mit 33 MHz und 20
  MB RAM. Das Betriebssystem war FreeDOS 1.0. Die heruntergeladene Datei
  war eine mp3 mit 4 MB Dateigröße.
  Ergebnisse:
    mTCP FTP                      15 Sek.
    curl                          23 Sek.
    WatTCP FTP                    51 Sek.
    Watt-32 FTP32                 51 Sek.
    Datalight Sockets FTP Client  69 Sek.
    Arachne 1.93                 104 Sek.
    NCSA Telnet FTP              149 Sek.
    CUTCP FTP v. 2.2             155 Sek.
    EZ-NOS2                      231 Sek.
  Natürlich hängen die Ergebnisse von der verwendeten Testhardware ab.
  Zum Vergleich: Auf einem viel moderneren Laptop (IBM X60T, 3 GB RAM,
  OS: Ubuntu 8.04) wurde die gleiche Datei von Filezilla in fünf
  Sekunden heruntergeladen.

Zusammenfassung:

  mTCP scheint gut zu arbeiten. Seine Geschwindigkeit sieht vielver-
  sprechend aus. Seine Veröffentlichung als Freie Software im Jahr
  2011 ist ein großer Schritt vorwärts für FreeDOS. Die Entwicklung
  von mTCP sollte von jedem, der an DOS und FreeDOS Netzwerken interes-
  siert ist, verfolgt werden.

  (*01) Der Link ist zwar ok, siehe aber auch:
https://web.archive.org/web/20220806055530/http://www.brutman.com/
  (*02) Der Link ist zwar ok, siehe aber auch:
https://web.archive.org/web/20220902221003/http://www.brutman.com/mTCP/
  (*03) Der Link ist zwar ok, siehe aber auch:
        http://www.brutman.com/PCjr/pcjr.html
  (*04) Der Link ist zwar ok, siehe aber auch:
https://web.archive.org/web/20220906052213/https://www.brutman.com/
mTCP/mTCP.html (alles in einer Zeile, kein Leerzeichen!)


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